Redaktionssystem

Redaktionssystem
Re|dak|ti|ons|sys|tem, das:
System von ↑ Programmen (4), mit denen eine Redaktion (2 a) arbeitet.

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Redaktionssystem,
 
Software-Paket, mit dem sich die Arbeitsabläufe in einer Redaktion möglichst umfassend digital (und zwar in einem Computernetz) abbilden und umsetzen lassen. Ein komplettes Redaktionssystem bietet einer oder mehreren Arbeitsgruppen (von kleineren Redaktionen bis hin zu ganzen Verlagen inkl. der Außenmitarbeiter) die Möglichkeit, sowohl als Autoren und Bearbeiter von Texten als auch als Setzer tätig zu werden, also alle Arbeitsschritte vom kreativen Prozess (Inhaltserzeugung) bis zur technischen Aufbereitung (Vorstufe der Publikation) mit einem einzigen Software-Paket durchzuführen. Die wichtigsten Merkmale von Redaktionssystemen sind:
 
- strukturiertes Vorgehen beim Erzeugen und Bearbeiten von Inhalten
 
- systematische Archivierung der Inhalte
 
- Verwaltung von Daten, die nicht publiziert werden, sondern ausschließlich die Abläufe widerspiegeln und damit transparent machen (sog. Metadaten)
 
- Schutz der Inhalte (und der Metadaten) vor versehentlichem Ändern oder Löschen
 
- neutrale Form der Inhalte, sodass die Möglichkeit der medienübergreifenden Publikation besteht (Cross Media Publishing)
 
- komfortable und effiziente Möglichkeiten der Aktualisierung der Inhalte bzw. der Zweitverwertung
 
- Kombination von Textverarbeitungs- und Datenbankfähigkeiten.
 
Einige Redaktionssysteme verwenden Standard-Software (Textverarbeitungsprogramme wie Word, Layoutprogramme wie QuarkXpress oder FrameMaker, Datenbankprogramme wie Access) und verpassen diesen eine gemeinsame Oberfläche, sodass sie mehr oder weniger wie aus einem Guss erscheinen, andere sind vollständig neu programmiert. Zu letzterer Kategorie gehört das zurzeit umfassendste Redaktionssystem SigmaLink.
 
Zentrales Element aller Redaktionssysteme ist eine Datenbank, in der sämtliche Inhalte strukturiert abgelegt werden, sodass sie später gezielt selektiert und nach bestimmten Regeln publiziert werden können (Datenbankpublizieren). Die Regeln richten sich heute fast ausschließlich nach dem Standard SGML, wenn es um eine gedruckte Publikation geht, oder XML, wenn die Online-Publikation (Online Publishing) das Ziel ist. Eine gewisse Rolle spielt auch noch das von Microsoft entwickelte neutrale Austauschformat RTF.
 
Erste Redaktionssysteme wurden bereits in den 1980er-Jahren entwickelt, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte. Damals ging es ausschließlich darum, Informationen möglichst effizient zum Drucken (in Zeitschriften, Prospekten, Katalogen oder Büchern) vorzubereiten. Inzwischen haben sog. Content-Management-Systeme diese klassischen Redaktionssysteme ergänzt, teilweise sogar ersetzt.

Universal-Lexikon. 2012.

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